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Mal anders | Einen visuellen One-Pager als Entscheidungsvorlage

Nutzer*innenzentriertes Handeln ist in aller Munde. Meist verstehen wir unsere Kund*innen, die unsere Dienstleistungen oder unser Produkte kaufen sollen. Aber wie ist es mit Entscheider*innen in Organisationen? 

Setzen wir die Empathiebrille auf und fühlen wir uns heute in Entscheider*innen hinein!

Zwischen aneinandergereihten Terminen und Meetings lesen diese viel und informieren sich intensiv, um ihre Verantwortung wahrzunehmen, sachgerecht und zukunftssichernd zu entscheiden. Entscheidungsvorlagen liegen oft in Form einer Präsentation, eines Booklets oder einer E-Mail vor. In langen Fließtexten werden über mehrere Seiten komplexe Sachverhalte mit diversen Interdependenzen linear und chronologisch erläutert. Auch die geforderte Executive Summary ist nicht leicht verständlich und auf den Punkt. Er oder sie ist missgestimmt, wenn er oder sie indirekt gezwungen werden, sich selbst die wesentlichen Entscheidungsparameter wie Hintergründe, Optionen oder Risiken zu erarbeiten.

Entscheider*innen in der Rolle eines/r „Kunden/in“ betrachten! 

Diese Perspektive nutzen bereits clevere Führungskräfte, Change- und Transformationsverantwortliche, Organisationsentwickler*innen, Unternehmensberater*innen, Produkt- oder Projektmanager*innen und auch Coaches und Trainer*innen. Denn sie wissen, für eine Entscheidung ohne Verzögerung ist ein besseres Verständnis für die zu treffende Entscheidung nötig. Beim adressatengerechten Aufbereiten von Sachverhalten spüren sie aber auch die Begrenztheit der schriftlichen Sprache, insbesondere wenn es darum geht, komplexe Dinge vereinfacht darzustellen, Wichtiges von Unwichtigen zu trennen und Akzente zu setzen.

Als tägliche/r Empfänger*in vieler Informationen haben sie selbst erfahren, wie durch das Visualisieren von Zielen, Visionen und Strukturen eines Unternehmens oder eines Projektes diese auf einen Blick sichtbar sind und Kernaussagen hervorgehoben werden. 

Unser Gehirn liebt Visualisierungen. 83 Prozent unserer Wahrnehmung erfolgt visuell.

Im Kern geht es darum: Durch visuelle Kommunikation besser verstanden zu werden.

Warum also nicht das Entscheiden durch einen visuellen One-Pager für beide Seiten erleichtern?

Wie so oft, geht es auch hier um das sorgfältige Einsetzen eines methodischen „Hilfsmittels“ einhergehend mit dem Bewusstsein von Nachteilen. Wie z.B. einen Informationsverlust durch das Verdichten der Informationen. Das Vorbereiten bedeutet auch einen zusätzlichen Zeitaufwand, denn dieser ersetzt keine systematische Entscheidungsanalyse (die Hausaufgaben müssen gemacht sein). Und der visuelle One-Pager eignet sich nicht bei Entscheidungsträger*innen, die einen sehr starken Fokus auf Zahlen, Daten und Fakten haben. Bei bestimmten Unternehmens- oder Teamkulturen kann sich der Einsatz von Visualisierungen außerdem im Allgemeinen als "zu neu" oder "zu kreativ" anfühlen.

Von "Ich kann nicht zeichnen." zu "Ich kann zeichnen."

Den visuellen Einseiter als methodisches Hilfsmittel abzulehnen, begründet mit der Aussage "Ich kann nicht zeichnen.", ist als Reaktion nachvollziehbar. Gleichzeitig aber auch ein Zustand, welcher sich in "Ich kann zeichnen" wandeln lässt. 

Der Grund: es ist keine spezielle Qualifikation erforderlich. Hilfreich ist die Kenntnis grundlegender Visualisierungsmöglichkeiten, z.B. wie man sich mit einfachen Grundformen visuell auszudrücken kann. 

Wir im HanseLab kommunizieren klar an unsere Teilnehmer*innen, dass es nicht um Kunst, sondern um ein gemeinsames Verständnis und eine kreative Lösungsfindung geht.

Die Hansestadt Lübeck ist nicht nur Wohlfühlhauptstadt Nummer eins in Deutschland, sondern auch der Wohnort von Martina Grigoleit, Expertin in Graphic Recording. Seit über 25 Jahren als Designerin und Illustratorin unterwegs, behauptet sie selbstbewusst: 

"Zeichnen kann jede/r! Und ich zeige allen interessierten, wie sie mit einer einfachen Symbolsprache komplexe Dinge einfach darstellen und wie sie durch das Visualisieren ihre Kommunikation verbessern können."

Als eine unserer regionalen Netzwerkpartnerin hat Martina drei Online-Live-Workshops und ein 2-tägiges Präsenztraining exklusiv für das HanseLab entwickelt. Hier mehr erfahren www.hanse-lab.com/visuellesdenken

Seit einigen Jahren ist das HanseLab Dienstleister für kleine bis mittelständische Unternehmen und gemeinnützige Organisationen. In unseren Trainings, Workshops und Projekten stärken und fördern wir die Kompetenz für das Begleiten von Veränderungs- und Transformationsprozessen. 

Dabei nehmen wir oft wahr, dass die Sprache als einziges Kommunikationsmittel bei Transformations- und Veränderungsprozessen nicht mehr ausreicht, um sich zu erklären und verstanden zu werden. Dann nutzen wir die Kraft der Visualisierung und motivieren unsere Teilnehmer*innen ihre Gedanken auf unseren Ideaframes sichtbar zu skizzieren.

Bleibt neugierig!

Über den Autor
Katja Moldt

VeränderungsCoach