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Design Thinking | Wie funktioniert es und wann ist es sinnvoll?

 

Unsere Welt befindet sich im Wandel und Unternehmen mehr denn je starken Veränderungen ausgesetzt. Um Schritt bei ihrer Existenzsicherung halten zu können, müssen sich Unternehmen grundlegend neu erfinden. Platt formuliert, es reicht nicht mehr, ein leicht modifiziertes Produkt mit neuer Verpackung auf den Markt zu bringen, begleitet von einer großen Marketingkampagne.

Die Kund*innen sind selbstbestimmter und damit auch anspruchsvoller und fordernder geworden. Die Produktlebenszyklen werden immer kürzer. Alleinstellungsmerkmale und Marktvorteile haben zunehmend eine kürzere Halbwertszeit. Die Kund*innen wechseln zu jenen Anbietern, die sie verstehen und ihr Problem lösen.

Um auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu sein, müssen Unternehmer*innen und Organisationen stärker als in der Vergangenheit den Blick auf den Menschen richten und Antworten auf folgende Frage finden:

  • Wer sind unsere Kund*innen?
  • Und was wollen diese wirklich?
  • Welches Problem möchten diese gelöst haben?

Die Krux dabei: Fragt man seine Kund*innen, können diese kaum mitteilen, welche versteckten Motive sie antreiben. Sie wissen es meist selbst nicht.

Doch genau darum geht es jedoch, wenn Innovationen heutzutage erfolgreich sein sollen. Sie müssen diese echte Bedürfnisse befriedigen und die Probleme ihrer Nutzer lösen.

Deshalb ist es ein absolut notwendiger Schritt, dass Unternehmen*innen und Organisationen ihren Kund*innen in den Mittelpunkt stellen. Kund*innen können auch Mitarbeitende und Stakeholder sowie auch Bürger*innen und Ehrenamtler*innen und Unterstützer*innen von gemeinnützigen Organisationen oder Initiativen sein.


Doch was kann ein wirksamer und zugleich schnell anwendbarer Ansatz sein?

Ein praktikabler Innovations- und Problemlösungsansatz ist Design Thinking. Mit einer besonderen Nebenwirkung. Diese Methode bringt gleichzeitig einen entscheidenden Umbruch des Denkens mit sich. Denn Design Thinking zwingt dazu, ausführlich über die Bedürfnisse von Menschen nachzudenken und dabei analytisch sowie auch kreativ vorzugehen. Ein Grundprinzip steht fest: der Kunde oder die Kundin steht immer im Mittelpunkt.


Wie funktioniert Design-Thinking?

Der Design-Thinking-Prozess besteht aus sechs Phasen. Bei Design Thinking geht es darum, zunächst ein tiefes Verständnis durch das Beobachten und Verstehen der potenziellen Nutzer*innen für das jeweilige Problem zu entwickeln. Davon ausgehend, wird eine konkrete Fragestellung identifiziert. Dann werden Ideen zur Lösung entwickelt, diese in einen Prototyp geformt und anschließend am potenziellen Nutzer getestet. In jeder einzelnen Phase wird sich radikal auf den Kundennutzen ausgerichtet. Ideal ist es, wenn der potenzielle Kunde oder Kundin sogar in das Entwickeln von Lösungen einbezogen wird.

Unser Agil Coach Sabine erläutert in diesem Video den Design-Thinking-Prozess mit seinen sechs Phasen genauer.

Jetzt Video auf youtube anschauen.

 

Was sind die Voraussetzungen, um Design Thinking im Unternehmen einzuführen?

Design Thinking hilft, Probleme auf eine neue Art anzugehen. Mit Empathie, Offenheit, Experimentierlust und der Bereitschaft, zwischen Erkenntnis, Verständnis und Test iterativ hin und her zu springen.

Neben dem Mut zum Experimentieren und ein Verständnis vom Design-Thinking-Prozess und seine Methoden zu haben, ist eine weitere Voraussetzung das Etablieren von interdisziplinären Teams. Nur durch das Arbeiten in crossfunktionalen Teams ist der Reichtum an Perspektiven für die jeweilige Herausforderung gewährleistet, die eine nutzerrelevante Lösung braucht.  

Hier mehr über unsere Design-Thinking-Trainings erfahren.


Wann ist Design Thinking fehl am Platz?

Wird ein Unternehmen aus regulatorischen Gründen dazu gezwungen, einen Prozess zu verändern und es muss beispielsweise gezielt auf ein Ergebnis hingearbeitet werden, dann ist Design Thinking überflüssig.


Wann wird das Denken wie ein Designer seinen Wert nicht zeigen können?

Unverfälschtes Kundenfeedback ist wichtig. Schreckt ein Unternehmen davor zurück, dann ist Design Thinking vergeudete Liebesmüh. Wird in der ersten Phase „Beobachten und Verstehen“ bei der Erhebung der Daten "geschummelt", bleiben nur die eigenen Vermutungen als Basis, die aber meistens nicht stimmen. Dann wird am Kundenbedarf vorbei entwickelt.

Ein ausreichend großes crossfunktionale Projektteam ist unabdingbar für den Design-Thinking-Prozess. Wer nicht bereit ist, ein Projektteam von mindestens vier bis acht Personen zusammenzustellen, braucht gar nicht erst anzufangen, mit der Methode zu arbeiten.

Design Thinking macht auch dort wenig Sinn, wo die Strukturen starr und unflexibel sind. Wo Change-Prozesse generell schwer anzustoßen und umzusetzen sind, kann auch dieser praktikable Problemlösungsansatz keine Wunder bewirken.


Fazit

Wer diese Faktoren ausschließen kann, erhält mit Design Thinking jedoch einen Ansatz, der wie kaum ein anderer geeignet ist, Ideen zu entwickeln, wenn die Herausforderung anfangs kaum greifbar ist, nur wenige Informationen vorliegen und wenn Probleme zu lösen sind, die die menschlichen Bedürfnissen in den Mittelpunkt stellen.

Die Einführung von Design Thinking gelingt nur mit dem passenden Mindset. Welche drei Wege führen zu einem agilen Mindset? Hier mehr erfahren.

Bleibt neugierig!

Über den Autor
Sabine Nosthoff

VeränderungsCoach